Die ersten sesshaften Bewohner lassen sich um die Mitte des 6. Jahrtausends v. Chr. nachweisen. Sie stellten verzierte Tongefäße her. Nach den Mustern der Gefäße oder nach der Art der Gefäße, wie Schnurkeramik, Stichbandkeramik, Trichterbecher, Glockenbecher usw., wurden sie von den Archäologen benannt.
Zahlreiche Einzelfunde der frühen Siedler wurden in Heppendorf und Umgebung entdeckt. Sie fanden gute Lebensbedingungen mit reichen Ernten vor, auch für die Landwirtschaft. Die Funde reichen von der Bronzezeit (2.200 - 750 v. Chr.) bis in die Eisenzeit (750 - 15 v. Chr.).
nachweisen.
Julius Cäsar eroberte 58-51 v. Chr. die gallischen Gebiete bis zum Rhein. In diesem Krieg wurden viele der hier ansässigen Stämme vertrieben. Die Anbauflächen gingen zurück, die Waldbedeckung nahm zu, wie Pollendiagramme zeigen.
Die Römer errichteten Militärlager, vor allem entlang des Rheins, um das Land zu besetzen und ihren Machtanspruch zu festigen.
Der Stamm der Ubier, Verbündete der Römer, wurde in unserer dünn besiedelten Region angesiedelt. Die Ubier sollten Einfälle der rechtsrheinischen Germanen verhindern. Außerdem brauchten die Römer für ihre Lager Lebensmittel und andere Gebrauchsgegenstände, die die Ubier liefern konnten.
Getreide, Früchte usw. wurden auch im Heppendorfer Raum angebaut, zunächst natürlich für den Eigenbedarf, Überschüsse wurden vermutlich in den Handelszentren verkauft.
Auf dem Gebiet von Heppendorf befanden sich römische Gutshöfe (villa rustica). Am Rande dieser Gutshöfe wurden die Toten bestattet. In einem dieser Gräberfelder fand man einen Toten, einen Römer.
Dieser hatte einen außergewöhnlichen Stempel in seinem Grab. Auf diesem Stempel war sein Name eingraviert, wie die Archäologen vermuten.
Er hieß Gaius Claudius Primus, war Augenarzt und weist auf die erste fachärztliche Versorgung im ländlichen Rheinland in der Antike hin. Er wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. hier bestattet.
Im 3. Jahrhundert n. Chr. wurden die römischen Rheingrenzen unruhiger. Immer wieder fielen rechtsrheinische Stämme in das linksrheinische Gebiet der Römer ein. Die Römer zogen immer mehr Truppen aus dem Rheingebiet ab, weil sie an anderen Brennpunkten des Römischen Reiches gebraucht wurden.
Dieses Vakuum nutzten die Franken im 5. Jahrhundert n. Chr. geschickt aus, eroberten die linksrheinischen Gebiete und errichteten ein „ripuarisches Reich“. Die Ripuarier, was so viel wie Uferbewohner bedeutet, waren Franken, die in der Nähe des Rheins siedelten.
Die neuen Herren teilten das Gebiet in Herzogtümer und Gaue (Kölngau, Jülichgau usw.) ein. Mitten im Kützgau (898 erstmals erwähnt), einem Untergau des Köln- oder Jülichgaues, lag Heppendorf. Die ersten fränkischen Siedlungen entstanden, auffallend viele mit der Endung -dorf.
Das Wort Heppendorf (Eppendorph, Eppindorpe ,Heppendorp, Heppenthorp, Heppindorp, Hependorph, de Heppenthorpo) leitet sich von Heppo oder Eppo (Eberhardt) ab, dem Namen des oder der Gründer dieses Dorfes. Widdendorf (Wedendorp, Wiedindorp, Wedendorp, Withenthorpe) stammt ebenfalls von einem Personennamen ab, von Wido (Wito, germanisch für Holz, heute auch Guido).
Seit 1119 sind die Herren von Heppendorf, beginnend mit Hermann I. von Heppendorf, bekannt, die über einen langen Zeitraum die Geschicke Kölns bestimmten. Ein Teil ihres Wappens ist zum Wappen der Gemeinde Heppendorf geworden, der „Heppendorfer Schild“ (zwölfmal von Gold und Rot quergestreift). Sie ließen Münzen mit dem Heppendorfer Schild prägen. Woher die von Heppendorf kamen, ist nicht überliefert.
Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts stellten die „von Heppendorf“ den Vogt bzw. Erbvogt der Stadt Köln. Aufgabe des Vogtes war es, die Interessen des Erzbischofs stellvertretend wahrzunehmen. Ursprünglich wurde der Stadtvogt jährlich am 13. Juli (Margarethentag) neu gewählt, später wurde das Amt vererbt (Erbvogt). Als Stadtvogt wird Hermann I. genannt. Der Vogt Ritter Gerhard von Eppendorp (Gerhard I.) erhielt das Amt als erbliches Lehen, so dass es jeweils an den ältesten Sohn weitergegeben werden konnte. Er war dabei, als am 23. Juli 1164 der damalige Kölner Erzbischof Reinald von Dassel mit den Gebeinen der Heiligen Drei Könige feierlich in die Stadt Köln einzog.
Stammsitz und Besitz in Heppendorf scheinen im 14. Jahrhundert durch Erbteilung verloren gegangen zu sein. Im März 1249 übertrug Werner von Heppendorf Ackerland in Heppendorf dem Grafen Adolf von Berg, und im März 1253 schenkte der Propst Gottfried zu Münstereifel aus dem Geschlecht derer von Heppendorf Güter in Heppendorf dem Zisterzienserinnenkloster in Bottenbroich. Im Erbfall fiel Heppendorf durch Verpfändung an die Grafen von Bedburg. Der Stammsitz konnte jedoch durch Ablösung einer Schuld wieder zurückerworben werden. Der vor 1320 verstorbene Arnold von Gymnich wurde bereits Herr zu Stetternich und Heppendorf genannt, da war klar, dass das Geschlecht derer von Heppendorf keine Güter mehr in Heppendorf hatte.
Die Kirche in Heppendorf und die Pfarrei gehören zu den ältesten im Altkreis Bergheim.
Die Kirche wurde erstmals 1246 in einem Güterverzeichnis (Libre valoris) erwähnt. Der Patronatsname St. Dionysius weist auf einen viel früheren Ursprung (9. Jh.) der Kirche hin.
Zur Pfarrei gehörten damals auch Stammeln, Mönchskaul und Widdendorf sowie Haus Laach, Eschermühle und Teile von Thorr, Wiedenau und Ahe.
Vorgängerbau der Kirche war die Kapelle auf dem Fronhof. Als erste Pfarrer sind 1308 Hugo, 1325 ein Everhard und 1358 Willermus Arberti bekannt.
Aus dem Laacher Feld erhielt die Pfarrei Heppendorf um 1560 ihren Zehnten in Form von Getreide und Geld.
Heppendorf lag im 14. Jahrhundert im Kützgau. Dieser lag in der Grafschaft Hülchrath. Die Grafen von Kleve-Hülchrath verpfändeten 1314 aus Geldnot diese Grafschaft. Damit fiel Heppendorf an das Herzogtum Jülich. Da das Pfand nie eingelöst wurde, verblieb es im Jülicher Herrschaftsbereich.
In dieser Zeit bildeten sich die Ämter, die Vorläufer der Kreise. Heppendorf kam zum Amt Bergheim und wurde dem Gerichtsbezirk „In der Lohe“ zugeordnet. Bis zur französischen Besetzung gehörte Heppendorf zum Herzogtum Jülich.
Nach den Anfängen der Reformation 1517 begann eine unruhige Zeit. 1543 entbrannte der Geldrische Erbfolgekrieg, 1582 begann der Kölnische Krieg und um 1618 brach der Dreißigjährige Krieg aus.
Es war eine Zeit der Zerstörung und Drangsalierung der hiesigen Bevölkerung. Danach gab es eine längere Erholungsphase für die Bevölkerung und die Ortschaften hatten Gelegenheit, die schweren Schäden zu beseitigen. In dieser Zeit entstanden neue Bauernhöfe, repräsentative Gebäude, Schlösser und Parks. Die Bevölkerung wuchs vielerorts stark an.
Nach der Französischen Revolution 1789 wurde Frankreich 1792 eine Republik. Im selben Jahr trat Frankreich in den Krieg gegen Preußen und Österreich ein. Die Franzosen rückten ins Rheinland vor und besetzten im Oktober 1794 das Erftland und auch Heppendorf.
Nach der französischen Machtübernahme im linksrheinischen Rheinland wurden neue Verwaltungseinheiten geschaffen. Es entstand die Mairie Heppendorf, die dem Kanton Kerpen unterstand. Dieser wiederum lag im Département „de la Roer“. Die Mairie Heppendorf wurde 1800/01 auch Mairie Grouven genannt.
Die Franzosen beseitigten die bis dahin bestehende Kleinstaaterei. Auch viele Privilegien wurden den Landesherren genommen. Die Gewerbefreiheit für alle wurde verkündet.
Von 1799 bis 1843 stieg die Einwohnerzahl Heppendorfs von 366 auf 500. Die Zahl der Häuser stieg von 80 auf 101.
Überall im Rheinland läuteten im April 1814 die Kirchenglocken. Napoleon war besiegt. Auf dem Wiener Kongress ein Jahr später wurde das Rheinland dem Königreich Preußen zugeschlagen. Dieses übernahm die Struktur der Bürgermeistereien, aus denen später Gemeinden wurden. Es entstand der Kreis Bergheim mit Franz Ludwig Graf Beissel von Gymnich als erstem Landrat.
Die 1816 gebildete Bürgermeisterei Heppendorf mit den Ortschaften Stammeln, Widdendorf, Berrendorf, Etzweiler, Giesendorf, Grouven, Ahe und Thorr war flächenmäßig die größte des Kreises.
Heppendorf war von alters her landwirtschaftlich geprägt, Industrie gab es nicht. Es gab Kontrollen durch die preußische Verwaltung. Dabei schrieb 1838 der Freiherr von Much-Bellinghausen, dass die Landwirtschaft in Heppendorf genügend Ertrag bringe, was zeige, dass die Heppendorfer Bauern erfolgreich waren. Und 50 Jahre später bezeichnete Regierungsrat Schotte die Heppendorfer Bevölkerung als gesetzestreu und ordnungsliebend.
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Verein für Geschichte und Heimatkunde Bedburg e.V. | verschiedene Dokumente |