Das geheimnisvolle Weihwasserbecken
Eine historische Spurensuche
Heinz-Toni Dolfen
Am Ausgang des Seitenschiffs der Heppendorfer Kirche befindet sich ein bemerkenswertes kleines Weihwasserbecken, das in die Wand eingelassen ist. Dieses kunstvoll gestaltete Becken, geschmückt mit Blätterornamentik, stammt vermutlich aus dem frühen 17. Jahrhundert und dient zahlreichen Kirchgängern, die den Seiteneingang nutzten, als Quelle für das Weihwasser.
Der Schöpfer und die Herkunft des Beckens sind unbekannt. Es gibt jedoch eine Vermutung über die Herkunft des Beckens. Paul Clemen hat 1899 in „Die Kunstdenkmäler des Kreises Bergheim“ dieses Becken ungefähr beschrieben. Es schmückte damals die um 1838 erbaute Kapelle in Ahe. Vermutlich stammte das Becken aus der 1720 erbauten Vorgängerkapelle am Aher Ortsrand in Richtung Heppendorf. Ahe gehörte zu dieser Zeit zum Kirchspiel Heppendorf. Am 1. April 1924 wurde Ahe eine selbständige Kirchengemeinde. Da das Dach der Kapelle undicht war, beschloss man, in Ahe eine neue Kirche zu bauen. Als die Kapelle abgerissen wurde, rettete wahrscheinlich der Heppendorfer Pfarrer Johan Heinrich Erkens oder Gottfried Korf das Taufbecken und so kam es nach Heppendorf.
Clemen berichtete weiter, dass das Becken angeblich um 1600 als Geschenk aus dem Haus Breitmaar nach Ahe kam. Haus Breitmaar, eine viereckige Hofanlage zwischen Geilrath und Sindorf, ist seit 1356 bekannt und verfügte über eine eigene Hauskapelle. Die Familie „von Breitmaar“ war lange Zeit Besitzer des Hauses. Falls das Becken tatsächlich um 1600 nach Ahe gelangte, könnte dies auf Initiative des letzten Besitzers aus der Familie von Breitmaar, Konrad von Breitmaar, geschehen sein.
2024, Bild: Heinz-Toni Dolfen